Halbe Sachen und volle Leistung

FunBall-Triathlontrainer Christian gibt sein Debut auf der Halbdistanz auf der Traditionsstrecke im Kraichgau

(von Christian S.)

Prolog

Nachdem das Jahr 2011 krankheitsbedingt völlig verkorkst war, reifte der Entschluss, Ende des Jahres für 2012 etwas neues zu probieren. Alle schwärmen von Kraichgau, also, warum nicht. So traf es sich, dass auf einer bekannten Triathlon Web Seite eine Trainingsgruppe mit konkreten Plänen gerade gestartet hatte. Die Umfänge von bis zu 15h die Woche wollte ich nicht mit machen, aber so 10h die Woche sollten schon drinnen sein, zumal ich den Weg zur Arbeit gut nutzen kann. Das Konzept des Trainingsplans hörte sich vielversprechend an. Man hat zwar einen festen Plan, aber es reicht, die sogenannten "Keyeinheiten" einzuhalten, und den Rest so gut wie möglich mitzumachen. So konnte ich das Programm ohne schlechtes Gewissen, aber immer die Keyeinheiten im Blick, gut in den Alltag integrieren.

Vorbereitung:

In den ersten Trainingsphasen wurde viel Wert auf kurze, schnelle Einheiten gelegt, beim Schwimmen und beim Laufen. Die Radintervalle waren eigentlich nur auf dem Ergo machbar, wg. Wetter und Dunkelheit. Habe einmal versucht am Niddaradweg Radintervalle zu machen, und musste entnervt aufgeben.

Im Schnitt waren es am Ende 8-12 Stunden die Woche, inkl Stabi, Kräftigung und Dehnen. Ja, ich habe es wirklich geschafft mind. 60 Minuten die Woche Stabi zu machen. Aber das hat mich sicher auch vor den befürchteten "Wehwechen" bewahrt. Einzig die vielen schnellen Intervalle auf der Bahn haben Anfangs meiner Wade zu schaffen gemacht, was ich aber mit viel Dehnen und Kompressionstrümpfen in den Griff bekommen habe. Außerdem habe ich die "Ruhewochen" regelmäßig eingehalten.

Auch die Teilnahme mit 4 Funballern am Rennradforum Winterpokal kam gerade zur rechten Zeit. Dieser virtuelle Trainigstagebuchwettkampf brachte außer Motivation auch viele Erkennstnisse und Austausch über die Trainingsformen der mittrainierenden Funballer.

Die Rise&Shine MTB Touren waren als lange Radeinheiten im Winter ideal. Auch an das gemeinsame Bahntraining Mittwochs mit Lauf ABC und Intervallen, zum Teil stockdunkel und bei -18 Grad, aber im Frühjahr dann auch bei 20 Grad und Sonne, und immer fitter werdend, erinnere ich mich gerne.

Als die härteste Trainingseinheit habe ich Radintervalle empfunden, die mit nur 50-60 Umdrehungen, mit sehr schwerem Gang / hoher Wattzahl gemacht werden sollten. 2 Tage brennende Oberschenkel waren das Resultat.

In den späteren Trainingsphasen wurden dann die Einheiten und Intervalle länger und "langsamer". Habe dann auch das Schwimmen etwas vernachlässigen müssen, zugunsten dem Rad. Mehr als 1x die Woche schwimmen war nicht mehr drinnen. Dafür dann auch die langen Rise&Shine Ausfahrten bis 4 Stunden, lange Läufe bis 2:15 h und weiter regelmäßig Intervalle. In der letzten Trainingsphase kamen dann 2x wöchentlich Koppeleinheiten mit Intervallen im Wettkampftempo auf dem Rad und beim Laufen bis 4h Umfang. Die waren sehr hart, aber auch effektiv.Dann die letzten drei Wochen etwas tapern, wobei die Umfänge noch 70%, dann 50% und schließlich 30% waren.

Insgesamt war es ein gute Vorbereitung, und in den 6 Monaten von Dezmber bis Juni sind nur 2 Wochen wg. Krankheit ausgefallen.

Der Wettkampf

Endlich rückte das Rennwochenende näher, und der Wetterbericht wurde immer schlechter. Trotzdem bin ich zuversichtlich ins Kraichgau gereist und das Wetter war dann, wie schon in allen Jahren davor, unerwartet gut! Sone und nur etwas Wind, einmfach traumhaft. Sogar einen kleinen Sonnebrand gabs.

Dann die ganze Logistik.. wann, welche Beutel mit was gefüllt wo abgeben werden sollten, war trotz perfekter Organtisation schon anspruchsvoll. Das Rad musste bereits am Vortag eingecheckt werden denn Start/Ziel war an verschiedenen Orten.

Leider waren wir Funballer bunt durch die Startzeiten gewürfelt, ich sollte erst mit der letzten Startgruppe um 10.00 Uhr weg.

Beim 1,9km Schwimmen dann nur ein paar leichte Schläge abbekommen, leider eine Zeitlang einen Schwimmer in meiner Nähe, der laufend Brustbeine gemacht hat so alle 5-8 Züge, das war etwas nervig...Hab aber auch gemerkt dass ich das schwimmen beim Training etwas hinten angestellt hatte, so wurde ich zum Ende hin schon etwas müde. .. aber insgesamt noch ok mit 35,50min.

Dann für 90km aufs Radl, war je meine erste lange Strecke. Am Anfang rollte es ja sehr gut, trotzdem habe ich bewusst etwas rausgenommen. Hab da auch bestimmt was liegen gelassen aber ich wollte ja auch ankommen ;-) Die Anstiege habe ich nicht so hart empfunden wie Viernheim oder Ladenburg. Am Ende 2:51h und einen Schnitt um 31, ist echt gut für mich.

Schlißlich noch 21,1 km Laufen. Insgesamt nen Tick langsamer als gehofft, aber da ich ja noch nie länger 4:15 h unterwegs war im Training, war ich doch zufrieden. Bin alle 7km/Runde ca. 10 sec. langsamer geworden, dem entsprechend passte es schon. Aufgrund des Rundkurses habe ich mehrmals die restlichen Funballer gesehen, was immer wieder zu gegenseitigem Anfeuern genutzt wurde.

Nachdem ich auf der letzten Laufrunde gemerkt hatte, dass eine Endzeit von 5:15h erreichbar ist, hab ich dann die letzten 3 km nochmal mehr Gas gegeben und bin auch in genau 5:15h angekommen. Das war schon am oberen Ende der Erwartungen, ich hatte als Zielzeit 5:15h-5:30h erwartet.

Erwähnenswert sind aber auch die überaus freundlichen motivierten Helfer:

Beim Schwimmwechsel "Lass alles liegen ich räume die Tasche für dich ein, beim Laufwechsel "Darf ich dir die Schulter mit Sonnencreme einreiben".

Der Wettkampf war perfekt organisiert, bis auf das Manko Start /Ziel in zwei Orten.

Fazit

Die Vorbereitungszeit war länger und härter, als das was ich bisher gemacht habe. Aber es hat auch viel Spaß gemacht. Zusammen mit den Trainingstips aus dem Plan, den vielen Einheiten mit den Fun Ball Trias, vor allem unserem Oberhaupt Karsten und Cheffschwimmtrainier Thorsten, war es ein runde Sache. Das geht natürlich nicht, ohne die Unterstützung und Verständnis der Famile, die ich fast immer hatte ;-) Auch der Austausch in unserem Forum über die Trainingsformen, Ernährung, Gesundheit usw. finde ich immer spannend. Wenn es dann am Ende auch aufgeht und etwas bringt, umso besser.

Die Kraichgau Challenge war es eine sehr schöne, gelungene Veranstaltung, gutes Wetter, gute Stimmung und perfekt organisiert. Zusammen mit den anderen Funballern, meiner Schwester mit Familie im Zielbereich, der am PC mitfiebernden Famiile zu Hause und Christian mit der Funballfahne als kranker Unterstützer war es ein besonderes Erlebnis. Insgesammt war es eine gute Erfahrung.

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